Ihre Überlandwerk Rhön GmbH
Über uns
Willkommen bei der Überlandwerk Rhön GmbH. Seit unserer Gründung im Jahr 1920 sind wir stolz auf unsere langjährige Tradition und enge Verbundenheit zu unseren insgesamt 48 Gesellschaftern – Landkreisen, Städten und Gemeinden in den Regionen Bayern, Hessen und Thüringen. Als verlässlicher Partner stehen wir für eine sichere und zukunftsweisende Stromversorgung in der Rhön. Unser Engagement erstreckt sich über Generationen hinweg, um sicherzustellen, dass Sie immer zuverlässig mit Energie durch uns versorgt werden. Entdecken Sie die Geschichte, die Innovationen und die Leidenschaft, die uns antreiben, um Ihre Bedürfnisse zu erfüllen und die Energiezukunft unserer Region gemeinsam zu gestalten.
Unsere Geschäftsführung
Dipl.-Kaufmann
Joachim Schärtl
Geschäftsführer (Sprecher)
Dipl.-Ing. (FH)
Roland Göpfert
Geschäftsführer
Organe
Gesellschafter
Die Gesellschafterstruktur ist seit Gründung der Überlandwerk Rhön GmbH im Jahre 1920 eine rein kommunal getragene Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Zu den Gesellschaftern zählen neben den im Versorgungsgebiet liegenden Städte und Gemeinden auch der Landkreis Rhön-Grabfeld, der Landkreis Fulda sowie die RhönEnergie Fulda GmbH.
Zahlen und Fakten
Die Kennzahlen der Überlandwerk Rhön GmbH Stand 31.12.2022 im Überblick:
Mitarbeiter
Mitarbeiter | 217 |
davon Auszubildende | 26 |
Versorgungsgebiet
Fläche | rund 1.142 Quadratkilometer |
Einwohner | rund 91.000 |
Kundenanlagen | rund 45.000 |
Stromfluss durch das Netz | rund 400 Mio. kWh |
Anlagen zur Stromverteilung
Mittelspannungsleitungen 20 kV | 1.057 km |
davon Freileitung | 521 km |
davon Kabel | 536 km |
Niederspannungsleitungen 0,4 kV | 2.507 km |
davon Freileitung | 38 km |
davon Kabel | 2.469 km |
Beteiligungen
Ob Ökostrom aus Wasserkraft, Beteiligung an Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien, Vogelschutz oder Mülltrennung. Vielfältig sind unsere Maßnahmen. Denn Umweltschutz wird im Überlandwerk großgeschrieben!
Darüber hinaus beteiligen wir uns an einer Vielzahl von Projekten zur Nutzung Erneuerbarer Energien. Ob Biomasse- oder Biogasanlage, Fotovoltaik, Windkraft oder Biomasseheizkraftwerk: ein großes Engagement im Sinne unserer Gesellschafter und zum Erhalt unserer Umwelt.
Dieses Engagement drückt sich auch in unseren Beteiligungen aus. So ist das Überlandwerk an folgenden Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien beteiligt:
- ÜWR Natur Verwaltungsgesellschaft mbH, Mellrichstadt
- ÜWR Naturstrom GmbH & Co. KG, Mellrichstadt
- ÜWR Mobilität GmbH & Co. KG, Mellrichstadt
- Agrokraft Streutal GmbH & Co. KG, Bad Neustadt
- Bayerische Rhöngas GmbH, Bad Neustadt
- Biomethan Rhön-Grabfeld GmbH & Co. KG, Bad Neustadt
- Biomasse Wärmeversorgung GmbH & Co. KG, Bad Neustadt
- Bürgersolarkraftwerk Rhön-Grabfeld GmbH & Co. KG, Bad Staffelstein
- Energieallianz Bayern GmbH & Co. KG, Hallbergmoos
Historie - Meilensteine
1920
Am 29. März 1920 – vor über 100 Jahren – haben Persönlichkeiten aus der Bayerischen, Hessischen und Thüringischen Rhön, getrieben von Pioniergeist, Mut und Tatkraft den Entschluss gefasst, ihr eigene Stromversorgungsunternehmen zu gründen. Das war der Grundstein für die Stromversorgung in der ländlichen und damals überwiegend bäuerlich geprägten, dünn besiedelten Rhön und die Geburtsstunde der Überlandwerk Rhön GmbH.
Weitschauende Politiker hatten nach Beendigung des 1. Weltkrieges die Gründung des Überlandwerks am 29.03.1920 mit Sitz in Fladungen vollzogen, nachdem andere mögliche
Investoren die Rhön für nicht attraktiv genug befunden haben. Damit beteiligten sich 47 Gemeinden des bayerischen Bezirks Mellrichstadt, des damals preußischen Kreises Gersfeld, des Weimarer Kreises Meiningen an der Gründung. Weitere Gemeinden folgten als Gesellschafter.
1923
Stellungnahme des preußischen Ministers für Handel und Gewerbe vom 26.11.1923: „Es ist zu befürchten, dass die Rhönbevölkerung diese Anlagen nicht nutzen und sie noch auf Jahre hinaus brach liegen lassen würde. Denn mit der Stromzufuhr allein ist es nicht geschehen, da die Bewohner der Gegend bei dem gegenwärtigen Stand der wirtschaftlichen Entwicklung des Kreises kaum in der Lage sind, den Strom abzunehmen. Hierzu befindet sich die Landwirtschaft sowie die Industrie auf einer zu niedrigen Stufe ... Es fehlt zurzeit an den Vorbedingungen, ohne die auch der beste Ausbau des Stromverteilungsnetzes wertlos ist.“ Dabei lag es, bedingt durch die geografische Lage von Fladungen, nahe, dass sich 47 Gemeinden des bayerischen Bezirks Mellrichstadt, des damals preußischen Kreises Gersfeld, des weimarischen Verwaltungsbezirks Dermbach und des thüringischen Kreises Meiningen an der Gründung beteiligten. Weitere Gemeinden beteiligten sich als Gesellschafter in der Folgezeit.
1952
Als Stromquelle dienten zunächst die Kraftwerke des Kali-Konzerns Wintershall bei Dorndorf im Landkreis Eisenach. Später erfolgte die Stromlieferung für das ganze Gebiet aus dem Kraftwerk Breitungen an der Werra, welches im Besitz der Thüringischen Elektrizitätslieferungsgesellschaft Gotha stand. Im Jahr 1952 wurde die Lieferung elektrischer Energie aus dem Kraftwerk Breitungen kurzfristig eingestellt, als sich die nach dem 2. Weltkrieg geschaffene Zonengrenze im Zuge der weiteren Spaltung unseres Landes immer mehr zum Eisernen Vorhang verdichtete.
Im Vorfeld der Einstellung der Stromlieferung aus dem Kraftwerk Breitungen gingen zum 1. Januar 1950 die seinerzeit 59 thüringischen Gesellschaftergemeinden im Zusammenhang mit der Neuordnung der sowjetischen Besatzungszone in die zonale Verwaltung über. In dem Schreiben des Energiebezirks Süd vom 15. Oktober 1949 wird ebenfalls festgestellt, dass gemäß §5 unseres Gesellschaftsvertrages Geschäftsanteile unserer Gesellschafter unveräußerlich sind. Dies war die Grundlage dafür, dass nach der Wiedervereinigung die Stromversorgung in den verloren gegangenen Gemeinden wieder aufgenommen werden konnte. Eine angemessene Vertretung der damaligen Ostzone im Aufsichtsrat des Unternehmens wurde ebenfalls gefordert.
Weiterhin wird in diesem Schreiben darauf verwiesen, dass durch den Übergang der Geschäftsanteile auf die zonale Verwaltung die Versorgungsverhältnisse des betroffenen Gebietes nicht berührt werden. Briefauszug: „Die Arbeit Ihres Unternehmens ist von Ihnen so fortzusetzen, dass durch die Übernahme keinerlei Störungen insbesondere in der Verteilung eintreten.“
Die Lage des Versorgungsgebiets an der Nahtstelle zwischen Ost und West brachte somit nicht nur im Strombezug erhebliche Schwierigkeiten, sondern auch in der Belieferung der Stromkunden. Zu diesem Zeitpunkt wurden auch aus DDR-Gebiet kommende Versorgungsleitungen gekappt. Hierdurch wurden einzelne Ortschaften bis zu acht Tage von der Versorgung getrennt. Um die Versorgung der Kunden in der bayerischen und hessischen Rhön nach Einstellung der Stromlieferung aus Thüringen weiter zu gewährleisten, mussten in kürzester Zeit neue Versorgungsleitungen aus dem hessischen Bereich von der Überlandwerk Fulda AG (ÜWAG) und aus dem bayerischen Bereich von der Überlandwerk Unterfranken AG (ÜWU) gebaut werden. Um einen Notbetrieb während dieser Zeit der Neuordnung aufrecht zu erhalten, wurden die 20.000 Volt-Notverbindungen zu ÜWAG und ÜWU aktiviert und notdürftig verstärkt. Mit Großkunden wurden Vereinbarungen über versetzte Pausenzeiten getroffen, um während der Spitzenzeiten ein Zusammenbrechen des Versorgungsnetzes zu vermeiden. Nur durch diese partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit konnten große Versorgungsunterbrechungen vermieden werden. In einer einmaligen Leistung wurde in wenigen Wochen eine 30.000 Volt Leitung mit mehr als 20 km Länge von Bad Kissingen in unser Umspannwerk nach Bad Neustadt gebaut. Diese Leistung war sowohl eine technische als auch finanzielle Herausforderung, die an die Grenze des Möglichen ging. In den folgenden Jahren wurde durch weitere Investitionen (u.a. Bau eines weiteren Umspannwerkes) das strukturschwache und weitläufige Gebiet der Rhön netztechnisch weiter ausgebaut, so dass jederzeit eine zuverlässige Versorgung gewährleistet ist.
1993
Nach zähen Verhandlungen nach der Grenzöffnung werden seit dem 01. Oktober 1993 die thüringischen Gesellschaftergemeinden in dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen und dem Wartburgkreis wieder durch das ÜWR versorgt. Dies war auch ein Verdienst der uneingeschränkten Unterstützung der thüringischen Gesellschafter, deren Gesellschafteranteile in den 41 Jahren der Trennung treuhänderisch von der Lastenausgleichsbank in Bonn- Bad Godesberg betreut wurden, wodurch die Gesellschaft ununterbrochenen Bestand hatte. Heute liegt der jährliche Stromfluss durch das Netz der ÜWR bei über 400 Millionen Kilowattstunden bei einer Höchstlast von ca. 72 Megawatt. In der seit der Gründung betriebenen Stromversorgung, dem Installationsbetrieb und dem Handel ist die ÜWR heute ein bedeutender Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb in der Region, der stets am Bedarf seiner Kunden ausgerichtet ist.
2020
In 2020 konnten wir den einhundertsten Geburtstag des Unternehmens feiern.
In einer Sonderausstellung im Fränkischen Freilandmuseum in Fladungen wurde in interaktiver Weise die Geschichte des Unternehmens bis zum heutigen Tage, verbunden mit einem Ausblick in die Zukunft, dargestellt.
Unter dem Motto „Strom für die Rhön“ erfuhren Bürgerinnen und Bürger ebenso wie die Gäste der Region anschaulich, wie der Strom in die Rhön kam und welch enormen Entwicklungsschub dies gebracht hat. Die Schau erstreckte sich weitläufig über den Innen- und Außenbereich des Museums und lud mit allen Sinnen zum Entdecken spannender Strom-Geschichten ein. Neben der Sonderausstellung im Obergeschoss des Museums erlebten Interessenten an acht Stationen im Freigelände weitere Facetten des Stromversorgers. Zu den Hauptattraktionen zählte das Trafohäuschen samt Mast und Freileitung sowie die neu errichtete historische Straßenbeleuchtung. Diese sind dauerhaft installiert und können weiterhin besichtigt werden.